Spitzbergen - Svalbard
Spitzbergen heißt in der norwegischen Landessprache Svalbard. Der Name "Svalbardi funnin" fand erstmals 1194 in den isländischen Annalen Erwähnung. Übersetzt bedeutet Svalbardi so viel wie "die kalten Küsten" und "funnin" heißt "gefunden". Svalbard und Jan Mayen sind somit das 25st-größte Land in Europa und weltweit auf Rang 126. Mit 0,047 Einwohnern pro km² ist es zudem das am dünnsten besiedelte Land in Europa.
Die Inselgruppe besteht aus rund 400 teilweise unbewohnte Inseln. Dieser Archipel liegt zwischen dem norwegischen Festland und dem Nordpol. Es ist eines der nördlichsten bewohnten Gebiete der Welt. Hier herrscht arktisches Klima und während des ganzen Jahres ist es kühl bis kalt. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei lediglich -7 Grad Celsius. Der Juli ist mit 5 Grad Celsius der wärmste Monat.
Das abgelegene Gelände zeigt Gletscher und gefrorene Tundra und bietet Spitzbergen-Renen, Polarfüchsen und Eisbären Schutz.
Das Leben auf Spitzbergen ist oft dunkel, oft kalt und einsam. In Svalbard einwandern kann zwar jeder, aber Selbstversorgung ist Pflicht. Es gibt keine Sozialleistungen und keine Alterspflege.
Im Winter erscheinen die Nordlichter am Himmel und im Sommer gibt es die "Mitternachtssonne" - 24 Sonnenstunden am Tag.
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Ny-Alesund ist ein kleiner Ort auf der Insel Spitzbergen im norwegischen Verwaltungsbezirk Svalbard. Er ist einer der nördlichsten Siedlungen der Erde. Hier leben zwischen rund 30 Personen im Winter und etwa 120 Personen im Sommer. Ny-Alesund liegt an der Südküste des Kongsfjords. Die Halbinsel ist eine Berglandschaft mit 600 bis 800 Meter hohen Gipfeln.
Ny-Alesund befindet sich 1231 km entfernt vom Nordpol.
Als nördlichster Hafen der Welt war Ny-Alesund (damals zumeist "Kings Bay" genannt) der Startpunkt für verschiedene Arktisexpeditionen, darunter die Expeditionen von Roald Amundsen zusammen mit Lincoln Ellsworth mit Dornier-Flugbooten und zusammen mit Umberto Nobile mit dem Luftschiff "Norge" sowie dessen Expeditionen mit dem Luftschiff "Italia".
Longyaerbyen wurde 1906 vom US-amerikanischen Unternehmer John Munroe Longyear als Bergarbeiterstadt gegründet. Sie ist die Hauptstadt und mit etwa 2.000 Einwohnern der größte Ort des Archipels Svalbard. Zudem handelt es sich um einen der nördlichsten Orte der Welt. Die Stadt lebt vor allem vom Tourismus und der Forschung. Lonyearbyen verfügt über eine moderne Infrastruktur mit diversen Geschäften, Restaurants, Kneipen, Kindergärten, einer Schule, einem Schwimmbad, einem Kino, einer Tankstelle und einem Hafen. Es gibt tägliche Flugverbindungen von und nach Lonyearbyen. Die Stadt wird als Startpunkt für Ausflüge und Exkursionen in die Umgebung genutzt. Jährlich findet hier im Juni mit dem Spitzbergen Marathon der nördlichste Marathonlauf der Welt statt.
Auch im Hochsommer kann es durchaus vorkommen, dass Bären dem Ort einen Besuch abstatten. Gleich hinter der Ortsgrenze beginnt die sogenannte - NO GO ZONE ! Ab hier sollte man sich unter die Obhut eines Waffenträgers begeben.
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Das Svalbard Global Seed Vault, zu Deutsch Weltweiter Saatgut-Tresor auf Svalbard, ist ein Projekt des Welttreuhandfons für Kulturpflanzen (englisch Global Crop Diversity Trust, GCDT) zur langfristigen Einlagerung von Saatgut zum Erhalt und dem Schutz der Arten - und Varietäten-Diversität von Nutzpflanzen. Es befindet sich am Platåberget (dt. „Plateauberg“) in der Nähe der norwegischen Stadt Longyearbyen auf der zur Inselgruppe Svalbard gehörenden Insel Spitzbergen.
Dieser Saatgutspeicher ist der größte von weltweit 1.400 Aufbewahrungsanlagen für Saatgut, und der einzige ohne Forschungsauftrag. Seine wichtigste Aufgabe ist die Lagerung einer Mindestanzahl von Saatkörnern der zur Ernährung wichtigen Lebensmittel wie Reis, Mais, Weizen, Kartoffeln, Früchte, Nüsse und Wurzelgemüse, die in einem Katastrophenfall ausgeliefert und nachgezüchtet werden können. Die Lieferländer zahlen für die Speicherung nichts, die entstehenden Kosten trägt der norwegische Staat. Hier sind bis zu 4,5 Millionen Samenproben (eine Probe enthält 500 Samen, das entspricht 2,25 Milliarden Samen) in einem Bunker eingelagert, der von Norwegen aus ohne Personal vor Ort via Fernwartung überwacht wird. Der Bunker bietet Schutz gegen Naturkatastrophen und sichert die genetische Vielfalt für die Zukunft.
Das Bauwerk ähnelt einem unterirdischen Bunker. Es reicht 120 Meter in eine alte Kohlegrube hinein, nur der Eingang liegt über der Erde. Im Inneren besteht es aus einem Gang, an dessen Ende drei Hallen von jeweils 27 Metern Länge, zehn Metern Breite und sechs Metern Höhe in den Boden hineingebaut wurden. Die Lagerhallen liegen 130 Meter über dem aktuellen Meeresspiegel, sollen also auch bei einem drastischen Meeresniveauanstieg durch den Klimawandel unversehrt bleiben. Sie sind mit armiertem Beton und zwei dicken Stahltüren versehen und sollen somit auch einem Atomkrieg oder einem Flugzeugabsturz standhalten. Zwischen dem Tunneleingang und den Kammertüren befinden sich fünf fest verriegelte Türen, für die die Mitarbeiter Schlüssel haben, aber nicht alle dürfen in alle Räume. Zwischen Tunnel und den Kammern ist in gesonderten Räumen ein Kälteverdichter installiert, in dem Kompressoren die bereits kalte Luft auf ein konstantes Niveau von −18 Grad Celsius abkühlen.
Betrieb
Um den Betrieb der Saatgutbank kümmert sich der GCDT. Erklärtes Ziel der Initiative ist eine möglichst vollständige treuhänderische Aufbewahrung der 21 wichtigsten Nutzpflanzenarten wie Reis, Mais, Weizen, Kartoffeln, Äpfel, Maniok, Wasserbrotwurzel oder Kokosnuss und deren Sortenvielfalt Die genetische Vielfalt, die in der Saatgutbank verwahrt wird, bildet wertvolles Material für die Pflanzenzucht und viele Bereiche der biologischen Grundlagenforschung.
Die Haltbarkeit der Samen liegt wissenschaftlichen Schätzungen zufolge bei diesen Temperaturen bei etwa 55 Jahren. Gealterte Samen werden ständig ersetzt.]
Am 26. Februar 2018 wurde die Eine-Million-Marke an gesammelten Samenproben erreicht, nachdem die erste von zwei jährlichen Lieferungen zum 10-jährigen Jubiläum des SGSV eingegangen ist. „Fast jedes Land“ ist Benutzer der Saatgutbank.
Wissenswertes - und was noch so alles geschah !
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